Ein Baum, ein zweiter und noch einige mehr…. Zack, steht man in der besten Apotheke der Welt.
In ihrem Buch: „Waldtherapie - das Potential des Waldes für Ihre Gesundheit“ umschreibt Shinrin-Yoku den Aufenthalt im Wald als ein „Bad in der Atmosphäre des Waldes“. Die Atmosphäre des Waldes basiert auf den besonderen klimatischen Faktoren der Wälder und deren Austausch mit der Umgebung und der Gesamtatmosphäre. Wir nehmen die Waldatmosphäre, zu der auch die Struktur des Waldes und seine Ästhetik gehören, mit all unseren Sinnen wahr und verarbeiten sie. All diese einzelnen Elemente der Waldatmosphäre haben konkrete gesundheitsfördernde oder gar therapeutische Wirkungen.
Und wofür ist das gut?
Nicht nur unser Immunsystem erfährt durch die Botenstoffe des Waldes eine immense Stärkung. Wir werden ruhiger und aufmerksamer. Es tut dem Geist und der Seele gut. Und wenn man sich auskennt, schenkt uns der Wald nicht nur viele Leckereien sondern jede Menge wirksame Heilpflanzen.
Am Dienstag Abend haben wir uns mit Thale am Campingplatz Papenburg getroffen und sind von dort aus in ein wundersames kleines Waldstück eingetaucht.
Thale hat uns durch einige Übungen sanft zu uns selbst geführt und den Wald erleben lassen. Mit Achtsamkeitsübungen aus dem Qi Gong und weiteren hat sie einen Erlebnisabend gestaltet, der seinen Namen verdient.
Dadurch wurde es leicht, den Wald als einen lebenden Organismus wahr zu nehmen, zu riechen, zu tasten, zu lauschen, zu schmecken und ihn seelisch im eigenen Inneren zu empfangen. Der Wald wurde zu einem Gegenüber mit vielen interessanten Details.
Wusstest du z.B., dass ein Tag im Wald unser Immunsystem für 3 Monate stabilisiert? Mich hat das tief beeindruckt.
Wir haben Löwenzahn mit seiner Heilwirkung auf unseren Organismus kennen gelernt, Labkraut, Spitzwegerich, Gundermann und weitere Pflanzen.
… und Gierschwasser getrunken … hmmmm, lecker …
später gab es Brennessel-Pesto und Knoblauchrauken-Butter zum probieren …. so fein …
Eine besondere Erfahrung war das blinde Ertasten eines Baumes, an den wir von einem Partner oder einer Partnerin geführt wurden und diesen Baum dann sehenden Auges wiederfinden sollten. Das hat echt funktioniert und viel Freude gemacht.
Auch die Idee, uns zum Schluss einen Bilderrahmen zu geben, mit dem wir unser Lieblingsbild vom Wald einfangen und im Herzen oder mit einer Kamera aufnehmen konnten. Auf diese Weise wurde der Bildausschnitt zum ganz persönlichen Geschenk des Waldes an uns.
Am Ende waren wir berührt und genährt, sowohl kulinarisch, als auch seelisch / geistig von unseren Begegnungen mit der wunderschönen Natur an diesem Abend.
Herzlichen Dank, liebe Thale!
Rezepte:
Knoblauchrauke-Butter:
2 Handvoll Blätter der Knoblauchrauke fein zerkleinern, mit 250 g Butter und etwas Meersalz gut vermischen.
Falls der Geschmack zu bitter sein sollte, einfach noch etwas Butter untermischen.
Salzen nach Geschmack.
Tipp: Sehr lecker für die Grillsaison, da kein Knoblauchnachgeschmack am nächsten Tag bleibt. Bleibt im Kühlschrank gelagert noch 4-5 Tage sehr lecker.
Brennessel – Pesto:
2 gute Handvoll frische Brennesselblätter ganz fein zerkleinern. 4 - 5 EL gemahlene Nüsse, Sonnenblumenkerne oder Pinienkerne dazugeben. Mit Kräutersalz oder selbstgemachtem Brennesselsalz würzen. So viel Olivenöl hinzugeben und alles gut miteinander vermischen, bis ein cremiges Pesto entsteht.
Tipp: Hält sich im Kühlschrank über mehrere Tage, besonders, wenn es mit einer Schicht Olivenöl bedeckt wird.
Thale Wiechmann hat uns noch eine kleine Wildkräuterkunde zusammengestellt:
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Beifuß: „Der Heilbringer“ : bei Wanderung in Socken, Insektenschutz, starkes Räucherkraut / Ritualkraut, entgiftend, Bitterstoffe, regt Galle an ( wichtig bei fetten Speisen
) getrocknet als Gewürz, für Fußbäder
Achtung : fördert Wehen !!
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Breitwegerich: „Pflaster des Waldes“: wundheilend, entzündungshemmend, Insektenstiche, Blasen, „Wald-Zwirn“
frisch in Salat, wie Spinat, unter Rühre
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Brennessel: „Die Wertvolle“ : reinigt uns von oben bis unten, entwässernd, entschlackend, schwemmt Toxine aus, blutreinigend, eisenhaltig, Mineralstoffbombe, stärkend frisch
wie Spinat, als Tee, die Samen getrocknet, als Haarwuchsmittel etc.
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Gänseblümchen: „BlaueFleckenKraut“, Stoffwechsel, Lebermittel, Insektenstiche, Wunden, Verstauchungen, Zerrungen
Blätter auf Brot, in Salate, essbare Blüten
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Giersch: „Unausrottbarer Tausendsasser“ : Gicht, Arthrose, Stoffwechsel, entwässernd, Wunden, Insektenstiche, schmerzende Gichtknoten ( schwemmt Harnsäure aus ),
Vit.C-reich, kräftigend
junge Blätter wie Petersilie, ältere als gekochtes Gemüse, Stängel wie Stielmus
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Gundermann: „Die Eiterpflanze“ : Badezusatz: bei schlecht heilenden/eiternden Wunden, blutstillend, blutreinigend, stärkt Herz und Immunsystem, Stoffwechsel, leitet
Schwermetalle aus
in Limonade, als Pflanzen-AfterEight, zu Kartoffelgerichten, in Salat, Blätter essen bei Erschöpfung
Achtung : sehr intensiv - vorsichtig dosieren !!
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Johanniskraut: „Sonne für die Seele“ : stimmungsaufhellend, Sonnenbrand, Wunden, Verbrennungen ,Nervenschmerzen innerlich als Tee, äußerlich als „Rotöl“
Achtung : macht lichtempfindlich !!
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Klettenlabkraut: „Die Anhängliche“ : reinigt unsere Lymphe von oben bis unten, unterstützend in der Krebstherapie
als Tee (auch getrocknet), frisch als Kräuterwasser / in Limo
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Knoblauchrauke: „Arme Leut-Gewürz“ : desinfizierend, antiviral, antifungid, schleimlösend, wundheilungsfördernd, stoffwechselaktivierend
frisches Kraut wie Bärlauch (nur kalte Küche !) , Wurzeln wie Meerrettich, halbreife Samen in Essig einlegen, reife Samen wie Pfefferkörner; als Senf
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Löwenzahn: „Ginseng Europas“ : Leberreinigend, Blutreinigend, Stoffwechsel, entgiftend, Bitterstoffreich, Mineralstoffreich gesamte Pflanze ist essbar
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Schafgarbe: „Die große Heilerin“ : „Bauchwehkraut“, „Soldatenkraut“, „Frauenkraut“, „Augenbraue der Venus“ blutstillend, Hormonpflanze, eisenhaltig, Bitterstoffe,
Leberreinigend essbare Blüten, Blätter in Salate, frisch oder getrocknet als Tee
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Spitzwegerich: antibakteriell, entzündungshemmend, schleimlösend, wundheilend, Immunstärkend, Insektenstiche, Blasen, Schürfwunden,
Blätter in Salate, Knospen einlegen oder essen (Champignon-Geschmack)
- Stumpfblättriger Ampfer: kühlend bei Hitze, Sonnenbrand, Insektenstichen, Verbrennungen, Brennesselschmerzen